In diesem Jahr haben wir unser 25-jähriges Jubiläum in Haiti gefeiert. Am 30.Mai 1998 sind wir ausgereist. Gefeiert haben wir zusammen mit allen Helfern der Physiotherapie in Port-ä-Piment in einem Restaurant in der Nähe. Dort gab es ein Tischfußball, was alle schon im Internet gesehen, aber noch nie gespielt haben.

In der Physiotherapie (Ulrike) behandeln wir Ely (10 Monate) mit Klumpfüßchen und den 2 Monate alten James mit einer schweren Missbildung am rechten Bein. Ihm fehlt ein Stück vom Schienbein. Beide Frauen mit Kindern, wohnten in den Bergen, wo es keinen Zugang für Physiotherapie gibt. Ely hat 7 Geschwister. Der Vater bearbearbeitet sein Land in den Bergen. 3 Kinder sind bei ihm. Die Mutter mit den 3 Jüngsten ist wegen der Therapie in einem Haus geduldet, in das sie vor Jahren ihren ältesten Sohn und jetzt noch eine Tochter mit 9 Jahren abgegeben hat in der Hoffnung, dort kann besser für die I 11 mit beiden gesorgt werden.

Schon 2022 hatte Johannes Schürer, ein langjähriger Missionar in Haiti, mich angefragt, ob ich im nächsten Jahr beim Anbau der Bibelschule unserer Kirche, mithelfen könnte. Geplant ist ein weiteres Stockwerk.
Da meine Mitarbeit an der Berufsschule in Port-a-Piment nicht mehr in dem Maße nötig ist, wie noch vor Jahren, habe ich diese neue Aufgabe gerne übernommen. März und April wurden dann die ersten Baupläne ausgearbeitet. Gedacht war, im April zu beginnen, damit der Bau in diesem Jahr noch soweit fertig werden kann, um den Schulunterricht im Herbst zu beginnen. Wetterbedingt konnte aber erst Ende Mai begonnen werden. Ein haitianischer Bauunternehmer leistet mit seiner 7-köpfigen Gruppe eine sehr gute Arbeit. Alles wird in Handarbeit gemacht. Es gibt keinen Strom, keinen Kran, keinen Betonmischer. Das sind sie nicht anders gewohnt und trotzdem geht es erstaunlich vonstatten. Sie sind gut organisiert und für die hiesigen einfachen Verhältnisse kommen sie zügig voran. Alles Material wird mit Leitern und Eimern hochtransportiert. Bei dem Klima in Haiti ist das eine enorme Leistung und man schwitzt schon beim Zuschauen. Die nächsten größeren Etappen sind die Dach-konstruktionen sowie die Installation einer mittelgroßen Solaranlage.